Die Bedeutung der Diakonatskreise

 

Dem Diakonat der Frau ein Gesicht geben

23 Frauen haben zwischen 1999 und 2006 ihrer diakonischen Berufung  nachgespürt, sie haben Qualifikationen erworben und geben mit ihrer Erfahrung und ihrem Lebenszeugnis der Hoffnung auf den Diakonat der Frau ein Gesicht.  
Alle Frauen fühlen sich der Kirche eng verbunden, sie sind ehrenamtlich in diakonalen Arbeitsfeldern tätig. Viele engagieren sich in den Frauenverbänden kfd und KDFB. In mehreren Bistümern gibt es gute Kontakte zur Bistumsleitung und zu den Vertretern der männlichen Diakone.

Die Handlungsfelder der Absolventinnen sind vielfältig:

in der Krankenpastoral, der Hospiz- und Trauerbegleitung; im Beerdigungsdienst; in der seelsorgerischen Begleitung von Menschen mit Behinderung; in der Erwachsenenbildung; bei Gesprächskreisen für Pflegende Angehörige und der Begleitung von Senioren; in der geistlichen Begleitung; im Pfarrgemeinderat; in der Liturgie als Lektorin, Kommunionhelferin und Wortgottesdienstleiterin;  im Religionsunterricht; in der Notfallseelsorge; in der Stadtteilarbeit; in der Arbeit mit Migrantinnen; bei der Kinderkirche usw.

Die Zeit drängt

Beide Diakonatskreise standen unter der Schirmherrschaft der damaligen Kultusministerin des Landes Baden - Württemberg, Dr. Annette Schavan und des damalige Ministerpräsidenten des Landes Baden - Württemberg, Dr. Erwin Teufel. Sie schrieben in einer Pressemitteilung zum Tag der Diakonin 2004: „Diakoninnen wären eine Bereicherung für die Kirche. Die Zeit drängt. Man kann nicht ohne Schaden für die Kirche länger warten. Der Diakonat für Frauen ist nicht ein Spezialanliegen der Frauen oder einer feministischen Theologie, sondern auch ein Anliegen für Männer und damit der Gesamtkirche. Die Kirche braucht für die Seelsorge, für ihre Sendung, für die Verkündigung des Wortes, für die Diakonie und für den Gottesdienst Frauen und Diakoninnen. Gott braucht Menschen. Er hat keine Hände, nur unsere Hände. Die Hände der Männer reichen nicht aus.“

Pionierinnen

In einer Pressemitteilung erklärten 2006 die Absolventinnen des 2. Diakonatskreises:
„Wie kommen zehn Frauen aus ganz Deutschland dazu, sich drei Jahre lang zur Diakonin ausbilden zu lassen, obwohl es dieses Amt für Frauen in der katholischen Kirche offiziell noch gar nicht gibt? Diese Frage wurde auch uns Absolventinnen des zweiten „Ausbildungskurses für Leitungsaufgaben in einer diakonischen Kirche“ immer wieder gestellt. Die einfachste und etwas saloppe Antwort lautete: Jemand muss ja mal anfangen. Hinter ihr verbergen sich aber zehn ganz persönliche Geschichten von Frauen, die sich schon viele Jahre in Kirche und Gesellschaft, teils auch beruflich, diakonisch engagiert haben. Sie sind einem Ruf gefolgt, der einige schon lange bewegt hatte, andere wiederum blitzartig traf: Du bist gemeint!“

„Im Bewusstsein der Unsicherheit im kirchlichen Raum und im vollen Vertrauen auf den Beistand der Heiligen Geistkraft haben wir angefangen und sind Schritt für Schritt weitergegangen. Wir konnten uns darauf verlassen, dass hier Frauen zusammengefunden hatten, die aneinander und miteinander wachsen wollten. Das galt nicht nur für uns Kandidatinnen, sondern genauso für alle, die unsere Ausbildung geplant, organisiert, geleitet und begleitet haben. Viel Einsatz, Kompetenz, Einfühlung und Durchhaltevermögen waren nötig.“